Thema: |
100 Jahre Frauenwahlrecht | |
Datum/Ort: | Mi, 03.10.2018, 19.30 Uhr / Kultur Quartier | |
Referent: |
Journalistin Sibylle Hamann |
100 Jahre Frauenwahlrecht …100 Jahre sind nicht genug
Seit 1918 dürfen Frauen wählen. Dieser Umstand ist jedoch nur ein wichtiger Schritt bei der Gleichstellung der Geschlechter. Wo stehen wir im Gleichstellungsprozess heute, 100 Jahre später? Was wurde erreicht, wofür gilt es noch zu kämpfen? Eine Veranstaltungsreihe dazu wurde vom Katholische Bildungswerk und der Frauen- und Mädchenberatungsstelle Evita organisiert. Start ist am 01. Oktober in den Kufstein Galerien mit einer Ausstellung zum Thema. Am 3.Oktober spricht die österreichische Journalistin Sibylle Hamann im Kulturquartier zum Thema 100 Jahre Frauenwahlrecht…100 Jahre sind nicht genug.
Im November 1918 wurde in Österreich das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für alle Menschen ohne Rücksicht auf das Geschlecht eingeführt. Damit erhielten Frauen erstmals das aktive und passive Wahlrecht. Der Kampf um das Frauenwahlrecht war für die Pionierinnen der ersten Frauenbewegung ein harter. Heute scheint so vieles selbstverständlich, feministisches Engagement auch als überholt und retro. Die Frage der Gleichberechtigung ist aber noch lange nicht erledigt. So verdienen in Österreich Frauen immer noch rund 20 Prozent weniger als Männer. Und Österreichs Chefetagen sind auch im Jahr 2018 noch weitgehend männlich. Ein erster und wichtiger Schritt zu mehr Gleichberechtigung ist die Verpflichtung zu 30 Prozent Frauenanteil in Aufsichtsräten bei börsenorientierten und großen Unternehmen. Seit der Einführung der Quote hat sich der Frauenanteil auf rund 20 Prozent erhöht. Um Fortschritte zu erzielen, muss zum einen die Politik handeln, genauso wichtig für sozialen und gesellschaftlichen Wandel ist aber ein höheres Problembewusstsein der Menschen und Aktivismus. Denn wie die Geschichte lehrt, kommen viele grundlegende Veränderungen „von unten“: Als Beispiel dienen die Massenbewegungen gegen Sklaverei oder Kolonialismus sowie für Bürger- und Frauenrechte. Diese gesellschaftlichen Veränderungen begannen mit dem Erstarken sozialer Bewegungen – bis die Politik nicht mehr anders konnte, als zu handeln. Entsprechend positiv ist das neue Frauenvolksbegehren zu sehen.
Sibylle Hamann wurde 1966 in Wien geboren, sie studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Völkerkunde. Sie schreibt, liest, redet und moderiert. Seit 2006 arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin in Wien, als wöchentliche Kolumnistin für „Die Presse“, ständige Autorin für „Falter“ und „Emma“.
VORTRAG UND DISKUSSION MIT
JOURNALISTIN SIBYLLE HAMANN
KULTUR QUARTIER
Mi; 3. OKTOBER 2018, 19.30 UHR
EINTRITT: 8,00€
VVK: PAPIER + BÜCHER ÖGG
AUSSTELLUNG 100 JAHRE FRAUENWAHLRECHT
1.-14.OKTOBER 2018; GALERIEN KUFSTEIN